Beiträge von BruderLeichtfuss

    Brandgefahr für EQA und EQB für weltweit 33.705 Modelle !
    Aktuell gibt es eine Brandgefahr für das EQA und EQB Modell - weltweit sind 33.705 Fahrzeuge der Baureihe 243 betroffen.
    mbpassion.de

    Interessant sind auch die Kommentare darunter.


    Betroffen sind dabei alle Motorisierungen beider Modelle mit dem 74kwh/70,5kwh Akku von Farasis.


    Es gibt einen frühen Artikel von 2021 zu den Akkus von Farasis:

    https://ecomento.de/2021/02/23/daimler-soll-probleme-mit-akkulieferant-farasis-haben.


    Huckelbuck hat mehr Nüchternheit und Fakten in der Diskussion angemahnt.


    In der Meldung vom Kraftfahrtbundesamt steht dass der Brand in der Batterie durch ein Update des Batteriemanagementsystems verhindert / verringert werden soll. Anbei eine Zusammenfassung was ich an Informationen über das Zusammenspiel des BMS mit der Batterie gefunden habe.



    Das Batteriemanagementsystem (BMS) übernimmt in modernen Elektroautos zahlreiche wichtige Aufgaben und Funktionen:

    Hauptfunktionen des BMS

    1. Echtzeitüberwachung: Das BMS überwacht kontinuierlich alle relevanten Batterieparameter wie Spannung, Strom und Temperatur jeder einzelnen Zelle.
    2. Schutzfunktionen: Es schützt die Batterie vor Überladung, Tiefentladung und Überhitzung, indem es bei Bedarf den Stromkreis unterbricht.
    3. Ladungsausgleich: Das BMS sorgt für ein Ausbalancieren der Zellen, um eine gleichmäßige Ladung und optimale Nutzung der Gesamtkapazität zu gewährleisten.
    4. Leistungsoptimierung: Es steuert Lade- und Entladevorgänge, um die Effizienz und Lebensdauer der Batterie zu maximieren.
    5. Kommunikation: Das BMS sendet wichtige Informationen an das Fahrzeugsteuergerät, die Motorsteuerung und das Borddisplay.
    6. Diagnose und Wartung: Es führt Selbstdiagnosen durch und ermöglicht vorbeugende Wartung.

    Zusammenwirken von BMS und Batterie

    Das BMS fungiert als "Gehirn" der Batterie und arbeitet eng mit den Zellüberwachungseinheiten (CSEs) zusammen:

    • Es verarbeitet die von den CSEs gesammelten Rohdaten und trifft darauf basierend Entscheidungen.
    • Das BMS kommuniziert mit dem Fahrzeug und gibt Informationen über die zulässige Belastung der Zellen weiter.
    • Es steuert das Ladegerät und passt den Ladevorgang an die aktuellen Bedingungen an.

    Fehler und Defekte, die das BMS zu verhindern versucht

    Das BMS zielt darauf ab, folgende Probleme zu vermeiden:

    1. Überladung und Tiefentladung: Diese können die Lebensdauer der Batterie erheblich verkürzen oder sogar zu Sicherheitsrisiken führen.
    2. Thermische Probleme: Überhitzung wird durch Temperaturüberwachung und -management verhindert.
    3. Ungleichmäßige Zellalterung: Durch Zellausgleich wird eine vorzeitige Alterung einzelner Zellen vermieden.
    4. Leistungseinbußen: Das BMS optimiert die Nutzung der Batteriekapazität, um die Reichweite und Leistung des Fahrzeugs zu maximieren.
    5. Sicherheitsrisiken: Durch kontinuierliche Überwachung und Schutzmaßnahmen werden potenzielle Gefahrensituationen minimiert.

    Durch diese umfassenden Funktionen trägt das BMS wesentlich zur Sicherheit, Effizienz und Langlebigkeit der Batterien in Elektrofahrzeugen bei.



    Wenn eine Batterie thermisch überhitzt und brennt, kann dies auf ein Versagen des Batteriemanagementsystems (BMS) hindeuten, aber es gibt auch Situationen, in denen solche Vorfälle trotz eines korrekt funktionierenden BMS auftreten können:

    Mögliches Versagen des BMS

    1. Fehlerhafte Überwachung: Das BMS könnte versagt haben, die Temperatur, Spannung oder den Strom korrekt zu überwachen.
    2. Softwarefehler: Ein Fehler in der BMS-Software könnte dazu führen, dass Sicherheitsmechanismen nicht wie vorgesehen funktionieren.
    3. Kommunikationsprobleme: Das BMS könnte Probleme haben, mit anderen Fahrzeugsystemen zu kommunizieren, was zu einer verzögerten oder ausbleibenden Reaktion auf kritische Zustände führt.

    Situationen ohne BMS-Fehler

    Allerdings können thermische Durchgänge auch auftreten, ohne dass das BMS fehlerhaft war:

    1. Extreme äußere Einwirkungen: Schwere mechanische Beschädigungen durch Unfälle können das BMS überfordern.
    2. Produktionsfehler: Herstellungsmängel in einzelnen Batteriezellen können zu internen Kurzschlüssen führen, die das BMS möglicherweise nicht rechtzeitig erkennen kann.
    3. Schnelle Eskalation: Ein thermisches Durchgehen kann so schnell eskalieren, dass selbst ein korrekt funktionierendes BMS nicht rechtzeitig reagieren kann.
    4. Externe Wärmequellen: Extreme Hitze von außen, wie bei einem Fahrzeugbrand in der Umgebung, kann die Kapazitäten des BMS übersteigen.
    5. Alterung der Batterie: Mit der Zeit können sich die Eigenschaften der Batterie verändern, was die Effektivität des BMS beeinträchtigen kann, ohne dass es selbst fehlerhaft ist.

    Es ist wichtig zu betonen, dass moderne BMS-Systeme in der Regel sehr zuverlässig sind und viele potenzielle Probleme verhindern können. Dennoch gibt es Grenzen ihrer Fähigkeiten, insbesondere bei extremen oder unvorhergesehenen Ereignissen.



    Elektrische Energiespeicher - FAQs zur Sicherheit von Lithium-Ionen Batterien in E-Autos


    Elektrofahrzeuge | Mietzone


    Was ist thermisches Durchgehen? Häufige Ursachen und wie man sie verhindern kann
    Je mehr Sie über das Phänomen des thermischen Durchgehens wissen, desto besser sind Sie gerüstet, um zu verhindern, dass dies bei Ihnen jemals auftritt.
    www.emtez.de


    Battery Management System | e.battery systems
    Das BMS misst alle relevanten Parameter, um die Lebensdauer, die Leistung und Sicherheit der Batterie zu erhöhen.
    e-batterysystems.com



    Einbau BMS in Fahrzeuge: 5 wichtige Dinge | Flash Battery
    Einbau BMS in Fahrzeuge: 5 wesentliche Eigenschaften des BMS von Flash Battery in Lithiumbatterien
    www.flashbattery.tech



    Der Artikel ist vom 12.02..

    Das KBA hat die Meldung am 13.02. veröffentlicht. Daher wird im Artikel auch noch nicht die deutsche KBA Meldung erwähnt.


    Erstaunlich finde Ich dass in Amerika 7.500 Fahrzeuge betroffen sein sollen und in Deutschland nur 3.100.


    Wurden bei uns weniger EQA/EQB verkauft als in Amerika ?


    Und vor allem: an welchen Kriterien macht Mercedes diese Auswahl fest ?

    Ich schätze, dass höchstens 3-4 von insgesamt rund 60.000 EQA/B in D ein Brandereignis hatten. Insoweit mach ich mir kaum Sorgen.

    naja, aus der Meldung des KBA geht hervor dass es sich um 3.119 Fahrzeuge handelt, also ein Subsegment aus den 60.000, von daher sind 3-4 Fälle bei 3.119 Fahrzeugen schon bemerkenswert ;)


    interessant wäre halt, wie sie die 3.119 von den 60.000 identifiziert wurden, also welche Konstellation entscheidend ist für den Rückruf

    ich meine, wir sprechen hier ja nicht von einem falschen Spaltmaß oder quietschenden Aufhängung, sondern von einem fundamentalen Konstruktions-/Material-/Softwaremangel, der nicht nur zum Schaden sondern zum wirtschaftlichen Totalverlust führt


    wie sieht es da eigentlich mit Rücktritt vom Kaufvertrag aus bei so einem massiven Defekt bzw. Vertrauensverlust ?

    geht das noch bevor man das Auto vom Händler übernimmt ?


    kann man beim Händler da im Schadensfall einen Rücktritt nachträglich erwirken ?

    Und auch in Raststatt hat es einen Fall gegeben:

    Elektroauto und Ladesäule brennen auf Parkplatz in Rastatt
    Ein Elektro-Mercedes gerät in Rastatt in Brand – und setzt dabei auch die Ladesäule in Flammen. Die Feuerwehr steht vor besonderen Herausforderungen.
    bnn.de


    auf dem Schild steht übrigens: "Elektroautos während des Ladevorgangs", was die Vermutung nahe legt dass es wieder bei einem Ladevorgang passiert ist ....

    "Der Rückruf bezieht sich auf die Zellen von Farasis. Diese Zellen sind in der 70,5 kWh Batterie enthalten. Die Mercedes-Benz AG hat festgestellt, dass bei bestimmten Fahrzeugen des Modelljahres 2022-2024 EQB (X243) ein Brandrisiko bei der Hochvoltbatterie nicht ausgeschlossen werden kann. Als Ergebnis dieser Analyse kam Mercedes zu dem Schluss, dass zwar keine spezifische Grundursache gefunden wurde, das thermische Durchgehen einzelner Zellen jedoch durch Faktoren verursacht werden könnten, die auf bestimmte Produktionsprobleme beim der EB330 zurückzuführen sind, kombiniert mit externen Faktoren."


    "Fahrzeuge außerhalb dieses Rückrufs verfügen über eine HV-Batterie, die im Vergleich zu den zurückgerufenen Modellen bei hohen Ladezuständen ausreichend robust sind.

    Aufgrund von Optimierung im Produktionsprozess des Lieferanten Farasis wurde dieses Problem in der Produktion behoben. Das Problem tritt bei Batteriezellen-Produktion ab dem 24.01.2024 nicht mehr auf."